KLAPPENTEXT

So ungewöhnlich wie sein Inhaltist auch die Entstehung dieses Buches: Es ist die Nachschrift einer Überlebenserfahrung, die der Autor selbst gemacht hat. Alles daran ist unglaublich – und wahr.
Das Buch spielt in Frankfurt am MAin, in den dreißiger Jahre. Im Hinterhaus der Kaiserhofstraße 12 wohnt eine fünfköpfige Familie. Der Vater ist arbeitslos, die Mutter näht für andere Leute, die drei Kinder gehen zur Schule und in die Lehre. Es ist eine Familie wie tausend andere – aber es ist eine jüdisce Familie.
Valentin Senger schreibt die Geschichte seiner eigenen Familie auf, die, unter falschem Namen mit falschen Papieren, die Hitlerzeit überlebte. Im Mittelpunkt des Buches, steht die alles beherrschende Figur der Mutter, die sich entschloss, das Tollkühne zu versuchen und das Ende des dritten Reiches einfach abzuwarten. Nicht durch Untertauchen, nicht in einem Versteck, sondern indem alle schainbar ihr normales Leben weiterführten.
Um die Familie zu schützen, wurde von der Muter nach und nach ein kustvolles Lügengebäude errichtet, schließlich nur noch ihr allein überschaubar blieb. Sie fällte jede einzelne Entscheidung. Um das Überleben der Familie zu ermöglichen, musste alles abgewehrt werden, was nach einer Bedrohung dieses Lügensystems aussah. Trotzdem wäre das natürlich nicht gut gegangen ohne eine Reihe glücklicher Zufälle – und mit Sicherheit nicht ohne hilfsbereite Menschen, die genau wussten, dass es sich hier um Juden handelte, und die schwiegen, obwohl sie sich damit, im totalen Staat, in Lebensgefahr brachten:
Der Polizeimeister „korrigierte“ seine Eintragung in der Meldekarte, der Arzt „übersah“ eine Beschneidung, die Nachbarin tritt „falschen“ Gerüchten entgegen, der Chef der Lehrfirma „weiß“ nicht, wen er da als Lehrling einstellt.